„They’re killing the race.“ Sie töten das Rennen. So brachte es mein englischer Kollege Daniel Friebe bei der Tour de France 2012 auf den Punkt. Die Überlegenheit von Bradley Wiggins und seinen Helfern vom Team Sky machte diese Frankreich-Rundfahrt, zumindest für alle neutralen Beobachter, ziemlich rasch ziemlich langweilig. Jeder Angriff wurde bereits im Keim scheinbar ohne Probleme erstickt – und damit auch jede Form von Spannung.
Schnell hatte sich das Peloton in sein Schicksal gefügt und sammelte nur noch die Krümel auf, die die Briten überließen. Diese Dominanz von Sky war ebenso beeindruckend wie ermüdend – die einzig spannende Frage war, ob Chris Froome seine Helferrolle bis zum Ende des Rennens akzeptieren würde. Er tat es – wenn auch sicher mit der Faust in der Tasche. Im vergangenen Jahr war das Bild ähnlich. Sky-Kapitän Froome zeigte früh, dass er der stärkste Leader im Feld war, und entschied die wichtigen Etappen für sich. Doch 2013 zeigte auch, dass die anderen Mannschaften taktisch aufgerüstet hatten und besser auf das Sky-Konzept vorbereitet waren. Vor allem Movistar und Belkin spielten überraschende Karten aus und belebten so das Rennen. Auch wenn Froome am Ende klar die Nase vorn hatte – die letztjährige Austragung bot deutlich mehr als die davor.
Und 2014? Wird hoffentlich noch besser. Contador und sein Tinkoff-Saxo-Team sind hochmotiviert und können Froome und Sky ernsthaft gefährlich werden. Wahrscheinlich wird dieses Duell die Tour in diesem Jahr prägen. Auch Vincenzo Nibali sollte man trotz seiner zuletzt durchwachsenen Ergebnisse nicht abschreiben. Wer auch immer Ende Juli in Paris der Sieger sein wird – Hauptsache, er steht nicht schon nach der ersten Woche fest.
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Chris Hauke
Redaktion